Sonntag, April 06, 2008

 

Es rieselt der Kalk...

...in ganz kleinen Körnchen....

Kaum wartet man über 4 Monate, schon ist der Staudamm in unserem Bach beseitigt und es kann an die Weidepflege von Hand und zu Fuss gehen. Ein Winter mit praktisch permanenter Überschwemmung der Weideflächen dank des Staudamms haben diese auf unabsehbare Zeit für Maschinen nicht befahrbar gemacht, vielen Dank nochmals an die Gemeinde Wadgassen :-/. Und weil wir alle Spass verstehen, soll der Damm auch nochmals errichtet werden, vermutlich für etwa den gleichen Zeitraum, nur ca 50 m weiter bachab.

Nachdem die humoristische Einlage unserer Gemeinde eine Düngung meiner Weide mit Kalkstickstoff - was sinnvoll und notwendig gewesen wäre wegen der Parasiten- und Unkrautbekämpfung - ebenso zunichte gemacht hat wie ein Abschleppen und Ebnen der Wiese - Buckelpisten erhöhen sowieso die Trittsicherheit - habe ich mein verlängertes Wochenende und die momentane relative Trockenheit der Weide dazu genutzt, wenigstens die arg strapazierten Grasausläufe komplett, und eindeutig kalkarme Stellen auf der Koppel mittels Schubkare und Futterschippe tüchtig zu kalken. Auf diese Art sind bis jetzt ca 600 kg von dem Zeug verschwunden, leider ohne dass es gross auffällt :-/

Ich nehme dazu immer Kalkgries, weil er über einen längeren Zeitraum kontinuierlich an den Boden abgegeben wird, und sich ausserdem nicht schon beim Aufbringen in alle Himmelsrichtungen verflüchtigt.
Der Kalkgries ist eigentlich ein Abfallprodukt aus der Trinkwassergewinnung, für umsonst zu haben ist er merkwürdigerweise trotzdem nicht :-/

Um das richtige Mass an Kalk oder sonstigen Bodenstoffen für die Bodenverbesserung herauszufinden, sollte man vorher besser eine oder mehrere Bodenproben analysieren lassen. da mein Gelände sozusagen alle denkbaren Bodenzusammensetzungen enthält, spare ich mir das, und gehe zumindest beim Kalken und Düngen mit Stickstoff nach sog. Zeigerpflanzen auf meiner Weide , hier eine kleine Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Zeigerpflanzen

Kalkhaltig:
Ackerwinde, Löwenzahn, Salbei, Wegwarte, Gamander, Wiesenknopf, Glockenblume, Taubnessel, Hirtentäschel, Kreuzkraut, Ehrenpreis, Saudistel, Wolfsmilch, Brennessel, Luzerne, Rittersporn, stinkende Nieswurz, Storchschnabel, Salbei, Kleearten, Rainfarn


Kalkarm:
Hahnenfuß, , Ackersenf, Sauerampfer, Hundskamille, Schachtelhalm, Knöterich, Königskerze, Habichtskraut, Stiefmütterchen , Sternmiere, Ziest, Hohlzahn, Moos, Sauerklee, Gänseblümchen


Stickstoffreich:
weißer Gänsefuß, Franzosenkraut, Brennnessel, Hirtentäschel, Melde, breitblättriger Ampfer, gefleckter Schierling


Stickstoffarm:
Besenginster, Hornkraut, Hungerblümchen, Mauerpfeffer, Ziest, Moos, Gänseblümchen, wilde Möhre, Kleearten


Humusreich:
Vogelmiere, Efeublättriger u. Persischer Ehrenpreis, Echte Kamille, Hirtentäschel


Schwerer verdichteter Boden:
Ackerschachtelhalam, Löwenzahn, Kriechender Hahnenfuß


Leichter sandiger Boden:
Mohn, Königskerze, Vogelmiere, Hasenklee


Lehmiger Sandboden:
Herbstzeitlose, Kamille, Wilde Möhre, Löwenzahn, Huflattich, Flockenblume

Comments:
Hoffentlich kommt das nächste (Stau-) Hochwasser nicht, bevor der schöne Kalk in den Boden eingezogen ist und die erhoffte Wirkung erzielen kann! Sonst wäre ja die ganze Arbeit für die Katz, statt für die Wiese......
 
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