Donnerstag, April 05, 2007

 

Oh Holder Busch

Frühjahrszeit - Pflanzzeit. Wer sein Pferde-Gelände für diesen Sommer noch ein wenig begrünen möchte, sollte die Gelegenheit jetzt nutzen. Für die Bereiche, die den Pferden nicht zugänglich sind, steht da eine Vielzahl von geeigneten unbedenklichen, weil ungiftigen Pflanzen zur Verfügung.

Problematisch wird es in Bereichen, die begrünt/beschattet werden sollen, aber für die lieben Vierbeiner zugänglich sind, womöglich noch rund um die Uhr, wie bei mir. Früher oder später wird das Grünzeug angefressen oder gleich ganz zu Kleinholz verarbeitet und die ganze Mühe war umsonst.

Eine kostengünstige und schnellwachsende Lösung für dieses Problem ist der schwarze Holunder (sambucus nigra) oder Holder. Auf stickstoffreichen Humusböden kann er in einem Jahr mehrere Meter hoch wachsen, er gedeiht aber auch auf nährstoffarmen Böden. Bei mir sind weitgehend trockene Sandböden als Standort vorhanden, sein Wachstum hält sich dann allerdings eher in Grenzen.

Der schwarze Holunder ist in seinen grünen Teilen zwar schwach giftig (ob nun auch für Pferde oder nicht, da streiten sich offenbar die Gelehrten), seine Beeren sind unreif und ohne Erhitzen jedenfalls nicht geniessbar. Da er aber einen leicht unangenehmen Geruch verströmt (keine Angst, er stinkt nicht zum Himmel, man muss schon mit der Nase draufstossen, um es überhaupt zu bemerken) vergreifen sich Pferde nach meiner Erfahrung nie daran. Meine Sammlung an vierbeinigen Müllschluckern beherrscht sich jedenfalls seit fast 30 Jahren. Und auch andere Pferde habe ich nie daran fressen sehen.

Eimal davon abgesehen, dass sich möglichst viel Grün rund um den Stall immer gut macht, und die weisse Blütenpracht im Sommer einfach toll aussieht - der Holunder hält von den Pferden die Fliegen fern (warum auch immer).

Ausserdem tut man etwas Gutes für die Natur: die Büsche selbst werden gerne als Nistplatz genutzt, die zahlreichen Beeren dienen Vögeln und allerlei Kleingetier als Winterfutter.
Aus diesen Beeren lässt sich ausserdem lecker Marmelade kochen, oder ein Likörchen (schon gut, ist ein Gesöff für alte Weiber) ansetzen.

Für die Freunde der Phytotherapie: aus den getrockneten Blüten lässt sich für Mensch und Tier (selbsvertständlich nach Absprache mit dem Doc und nur zur Unterstützung) zur Linderung von hartnäckigen Atemwegsinfekten ein Tee bereiten, der schweisstreibend und schleimverflüssigend wirkt.

Eine Eigenart des Holunders ist, dass er regelmässig gestutzt werden muss ,sonst geht er irgendwann ein, was bei seinem üppigen Wachstum aber kein Problem ist.



Holunder in Blüte





Holunder nach der Blüte, mit unreifen Früchten


Hier noch ein kleiner Link mit weiteren geeigneten, wenn auch nicht unbedingt frassresistenten Pflanzen für den Pferdestall:

http://www.landwirtschaftskammer.de/verbraucher/service/pflanzenpferdeweide.pdf

Sehr schön, funktioniert leider nicht immer so wirklich. Eigentlich sollte man direkt zur PDF-Datei damit kommen :-( und zwar immer :-(

Also dann so, falls nicht direkt die gewünschte Datei angezeigt wird:
auf der angezeigten Seite der Landwirschaftskammer NRW (die ,wo angegben wird, dass es im Moment ein Baustelle ist) oben den ersten Link anklicken, dann sich durchwurchwurschteln über "Broschüren" zu "Tipps für Pferdehalter", dann unten den Link anklicken "Unbedenkliche Pflanzen für Reiter und Pferd"

Viel Glück

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