Donnerstag, April 19, 2007

 

Die Früchte der Arbeit

Oder: Neulich, am Stall, als die Mädels korrekt longieren wollten.

Beflügelt von meinem tollen Erfolg beim Longierabzeichen (wozu es demnächst endlich die eigenhändig nachgestellten Fotos gibt), wollten Laura und Anna es auch einmal mit FN-gemässem Longieren versuchen, und schon einmal für ihr eigenes Longierabzeichen im nächsten Jahr etwas üben.

Die Pferdle wurden selbstverständlich beide mit Longiergurt, Trense und Ausbindern verarztet, und nicht wie sonst üblich, nur am Halfter etwas im Kreis gescheucht. Gamaschen waren natürlich ebenfalls mit von der Partie, das sind sie aber immer, auch bei "Longieren Light".
Anna bekam von mir fürs Dickie das 3m-Monster, für den grossen weissen, etwas peitschenscheuen Vogel bekam Laura nur eine Kurz-Version von Longierpeitsche, die ausserdem nicht knallen kann, denn das versetzt dieses Pferd leider schnell im Panik.

Das eigentliche Longiern klappte ganz prima, synchron auf beiden Zirkeln, ich war richtig stolz auf die Mädels. Leider war es aber auch zu schön , um wahr zu sein, das dicke Ende kam noch nach. Ausser den beiden Longierten gibt es ja noch die teuflische Lucie, als Vervollständigung meines Trio Infernale. Wenn in der Bahn gearbeitet wird, verdrückt sie sich immer ganz still in eine Ecke, man sieht und hört sie nicht, sie sieht aber alles, so auch diesmal.

Als die Mädels nach etwa einer halben Stunde fertig waren, hakte Anna Longe und Ausbinder aus, Dickie stand dabei wie es sich gehört, auf der Zirkellinie. Leider blieb während dieser Zeit das Belohungstütchen mit klein geschnittenen Äpfeln unbewacht in der Zirkelmitte zurück.
Auf eine solche Gelegenheit hatte Lucie Luzifer natürlich nur gewartet: Die Tüte von fern anvisieren, hinschpirschen und zuschnappen war eines.

Was jetzt folgte, war ein Szene wie aus einem Dick-und Doof-Film.
Das kleine scheckige Luder, die Plastiktüte fröhlich im Maul schwenkend, (die es natürlich nur hat mitgehen lassen, damit sie keiner klaut) startet im Schweinsgalopp durch, als es Anna draussen von der Zirkellinie her kreischen hört. Im Grunde weiss es ja genau,was es darf, es vergisst es nur manchmal. Anna lässt alles stehen und liegen, nur leider die Monsterpeitsche nicht, die der Longenführer ja immer mitzunehmen hat und stürzt Scheckie laut fluchend, mit der Peitsche fuchtelnd und knallend, hinterher. Lucie, ganz begeistert von der plötzlichen Aufmerksamekeit für sie, legt noch einen Zahn zu und spurtet in Richtung Evi, die auch gerade abgeleint wird. Erschreckt vom dem plötzlichen Tumult, zu dem sich inzwischen auch Paloma gesellt hat, und der knallenden Riesenpeitsche in ihrer Nähe sucht das sensible Tierchen Schutz in den Armen seiner Betreuerin, verfehlt diese aber knapp und landet statt dessen mit Schwung auf Lauras Fuss, die daraufhin auch alles fallen lässt und jammenrd auf einem Bein durch die Gegend hüpft, während Evi sich der Pferdemeute anschliesst, die im Kreis um sie herumsaust. Chaos komplett, das sich erst auflöst, als Anna endlich die Peitsche fallen lässt.

Und was lernen wir daraus? Schuster, bleib bei deinen Leisten. Bei der üblichen Schlunzerei mit Halfter, aber ohne Peitsche, wäre so etwas nicht passiert.


Comments: Kommentar veröffentlichen



<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?