Sonntag, November 26, 2006

 

Oioioi, was ein Streu?

Da in etwa 5 Wochen meine Einstreu mal wieder teurer wird - dank der 19% Mwst ab 1.1.07 , die es witzigerweise nur auf Hobelspäne gibt, alle anderen Einstreuarten sind soweit ich weiß mit 7% besteuert – habe ich mich gestern nochmal ordentlich mit Hobelspänen eingedeckt, allerdings habe ich den Verdacht, dass mein Lieferant die Mwst-Erhöhung schon etwas vorgezogen hat. Leider habe ich im Lauf der Jahre schon so ziemlich jede günstig besteuerte Einstreuvariante ausprobiert mit dem Ergebnis entweder Husten und/oder auffressen, was ausser bei Stroh (und da auch nicht in Unmengen) eher unerwünscht ist.

Die günstigste und bei gesunden Pferden auch sinnvollste Einstreu ist sicher Stroh: Es kann bedenkenlos gefressen werden und beugt so der Langeweile bei Boxenhaltung vor. Nachteile sind allerdings die geringe Saugfähigkeit, weshalb es Ammoniakdämpfe schlecht bindet und der hohe Anteil an Staub und Sporen, weshalb es für Pferde mit Atemwegserkrankungen nicht verwendet werden darf. Auch ist das anfallende Mistvolumen relativ groß und der Mist muß lange lagern ehe das Stroh verrottet.

Für Allergiker am besten geeignet und leider auch am teuersten sind entstaubte Hobelspäne. Direkt aus dem Sägewerk bekommt man Hobelspäne oft umsonst, allerdings sind diese nicht entaubt und können Holzarten enthalten, die für Pferde giftig sind. Hobelspäne sind bis jetzt leider das Einzige, worauf meine Dicke nicht mit Husten reagiert, ihr Fresstrieb hält sich damit ebenfalls in Grenzen. Dass Hobelspäne den Boden sauer machen, konnte ich bisher nicht festellen, obwohl wir seit Jahren unsere Wiesen damit düngen.

Ebenfalls für Allergiker geeignet sind zerkleinerte und entstaubte Fasern aus Flachs oder Hanf. Allerdings musste meine Dicke davon immer etwas husten, was auch damit zusammenhängen kann, dass sie ständig die Nase drinhatte und auch gerne mal davon frass. Der grosse Vorteil dieser beiden Streuarten liegt darin, dass sie innerhalb kurzer Zeit verrotten, im Gegensatz zu Hobelspänen, ausserdem binden sie sehr gut Flüssigkeit und damit den Ammoniak.

Ein völliger Reinfall war vor einigen Jahren mein Versuch, das Tierle auf pelletiertes Stroh umzustellen. Da das Stroh enstaubt und unter Hitzeeinnwirkung gepresst wird, soll es für Hustenpferde bestens geeignet sein. Leider blieb mir keine Zeit, das festzustellen, da ich sicherheitshalber die Einstreu wieder entfernte, bevor mehrere Säcke Einstreu in meinem Pferden verschwunden waren. Die Pellets drohten ihr neues Leibgericht zu werden, was lt. Hersteller eigentlich nicht passieren dürfte.

Mein nächster (wenn auch sicher nicht besonders kostengünstiger) Versuch wird mit Holzpellets sein, in der Hoffnung, dass sie die nicht frisst und ich eine Alternative zur nächsten Hobelpäne-Knappheit (wie in diesem Herbst erlebt) habe.




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