Mittwoch, Oktober 18, 2006

 

Jetzt greifen sie wieder an: Hirsch + Laus + Fliege

ergibt die Hirschlausfliege, der Schröcken auf jedem Herbstritt. Im Bild schaut das so aus:


Ihr werdet jetzt vielleicht Schmunzeln, aber das könnte euch schon bald vergehen. Nämlich genau dann, wenn sich so ein Biest in den Pelz des Pferdes einnistet.

Das Aussehen der Hirschlausfliege erinnert ein wenig an eine Kreuzung aus Ameise und Skorpion. Sie ist etwas 5 mm lang, hat einen abgeflachten Körper mit abgespreizten kräftigen Beinen und einem Stechrüssel. Sie braucht einen Wirt, von dessen Blut sie sich ernährt. Sie nimmt auch Menschenblut! Hat sie einen Wirt gefunden, wirft sie ihre Flügel ab und bohrt sich in der Haut fest.
Hirschlausfliegen paaren sich auf dem Wirt und bringen lebende Junge zur Welt. Die Larven sind sofort verpuppungsreif, fallen dann zu Boden und entwickeln sich dann im nächsten Jahr zur vollständigen Hirschlausfliege. Es ist inzwischen bewiesen, dass die Hirschlausfliege Überträger des Bakteriums Bartonella schoenbuchensis ist, das auch dem Menschen gefährlich werden kann.

Die Hirschlausfliege kommt zwar vorwiegend bei Waldtieren vor, kann aber auch Pferde und sogar den Menschen befallen. Beim Pferd nistet sie sich mit Vorliebe an der Schweifrübe und der Hinterhand ein und beißt sich dort fest, das lässt viele Tiere im Handumdrehen völlig durchdrehen. Bei uns scheint sie auf einzelne Waldgebiete beschränkt zu sein, sie tritt aber auch in feuchten Niederungen auf.

Angesichts dieser Bedrohung stellt sich natürlich die Frage: Was kann man zur Vorbeugung tun? Von unseren Pferden wird merkwürdigerweise nur Evi, die Schimmelstute angefallen, die wir deshalb immer mit einem Eigengebräu aus Zedan, Zitronellenöl und ein paar Tropfen Bremsenöl (demnächst für teuer Geld in unserem Shop unter der Produktbezeichnung "Z2B deerlouseflykiller" erhältlich) einnebeln. Dieser Wohlgeruch tötet die Hirschlausfliege zwar nicht, aber nimmt ihr vorübergehend die Lust am Zubeißen und lässt sie schnell das Weite suchen, ebenso alle, die hinter dem Schimmel herreiten sollen . Manche Reiter schwören auch auf Wellcare der Firma Essex.

Aber was tun, wenn das Pferd bereits befallen ist? Der Tierarzt kann euch eine spezielle Lotion gegen Ektoparasiten geben, mit der das Tier behandelt wird.

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